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Einführung

Geschichtlicher Überblick über die chinesische Medizin

Die Geschichte der Akupunktur lässt sich bis ca. 5000 vor Christus. zurückverfolgen, als man begann, mit Stein- oder Hornnadeln Schmerzen zu lindern oder Abszesse zu drainieren.
Auf noch weit früher lassen sich die Formen der Moxibustion zurückdatieren: Über schmerzhafte Stellen applizierte man getrocknete Blätter, zündete sie an und linderte so Schmerzen.
Die gewonnenen Erfahrungen wurden anhand der Prinzipien der taoistischen Philosophie nach Yin und Yang systematisiert und zu einer differenzierten Medizin ausgebaut. Die Beobachtung, dass die Nadelsensation meist entlang einer Linie ausstrahlte, auf der sich Punkte mit ähnlichen klinischen Eigenschaften befanden, führte zu der Theorie der Meridiane (Anmerkung: Ähnliche Eigenschaften weisen nach den letzten wissenschaftlichen Erkenntnissen die Tätowierungslinien bei „Oetzi“, der Mumie aus dem Gletschereis, auf. Die Haut des Gletschermenschen zeigt Hinweise, dass er mittels einer Stichnadeltechnik entlang der Tätowierungslinien „behandelt“ wurde).
Die jahrhundertealten Erkenntnisse aus der Traditionellen Chinesischen Medizin wurden in Büchern festgehalten, die heute noch den Medizinstudenten in China als Pflichtlektüre dienen.

Die Traditionelle Chinesische Medizin im heutigen China

Die Traditionelle Chinesische Medizin, im Folgenden kurz TCM genannt, macht ein Drittel der medizinischen Versorgung Chinas aus. In allen Städten gibt es TCM- Kliniken; daneben sind in westlich orientierten Krankenhäusern Abteilungen für TCM angegliedert. So wird ein hoher Prozentsatz der Patienten nach den Methoden der TCM therapiert, häufig als Ergänzung zur Schulmedizin.
Ca. 475 v. Chr. wurden bereits Eisen-, Gold- und Silbernadeln entwickelt und theoretische Grundlagen zur TCM schriftlich fixiert.
Etwa 200 v. Chr. nahm die Heilkräutermedizin an Bedeutung zu. Es wurden viele Kombinations-„Rezepte“ von Akupunktur und Heilkräutern (Phytotherapie) entwickelt. Einige Rezepte aus dieser Zeit werden auch heute noch angewandt.
Etwa 580 n. Chr. wurde in der Tang- Dynastie das große Medizinalamt mit staatlicher Ärzteausbildung gegründet. Während dieser Zeit wurde ein Handbuch der TCM mit graphischer Darstellung der Meridiane verfasst.
Bis etwa 1840 wurde zu dem Wissen der Akupunktur auch die Heilkräutertherapie optimiert.
Mit der Kolonialisierung etablierte sich die westliche Medizin. Wegen der Erfolge der westlichen Medizin bei der Seuchenbekämpfung wurde sie von der Regierung zunächst zur offiziellen Medizin neben der TCM erklärt.
Zum Glück ist es der damaligen politischen Führung Chinas in dieser Zeit nicht gelungen, alle Erkenntnisse und Dokumentationen zu vernichten und auszulöschen. Die neue Ära begann mit der Errichtung von Hochschulen und stabilisierte sich mit der Verleihung von akademischen Titeln ab dem Jahre 1983. Erst in den neunziger Jahren wurde es auch in China zur Selbstverständlichkeit, dass westliche und östliche Medizin Hand in Hand zusammenarbeiten. In vielen chinesischen Kliniken sind seither neben den schulmedizinischen Disziplinen nun auch TCM- Abteilungen eingerichtet worden.
Das Studium der TCM wird an über 30 Universitäten in China angeboten. Es umfasst ein mindestens fünfjähriges Studium, ein Drittel der Zeit entfällt auf die westliche Medizin; darauf folgt eine dreijährige Facharztausbildung.

Weltweit gewinnt die TCM mehr und mehr an Bedeutung. Häufig wird sie auch in Kombination mit der westlichen Schulmedizin angewandt werden.

Die Traditionelle Chinesische Medizin in Deutschland

Mitte der achtziger Jahre begannen einige Universitäten in Deutschland Vorträge über die chinesische Medizin anzubieten. Anhand von Patientenkarrieren, die zunächst mit der Schulmedizin begannen und mit spektakulären Erfolgen mit der chinesischen Medizin weiter behandelt worden waren, belegten sie die Wirksamkeit dieser Medizin. Dies führte dazu, dass Ende der achtziger Jahre einige deutsche Ärzte das zu diesem Zeitpunkt eingeführte Ausbildungsangebot des China Beijing International Training Centre wahrnahmen.
Nachdem vorher eine Ausbildung in Deutschland für Ärzte und Heilpraktiker nur eingeschränkt und vor allem nur in Form von Theorieunterricht möglich war, konnten interessierte Ärzte und Heilpraktiker nun in China im Rahmen einer routiniert praktizierten chinesischen Medizin sehen und erkennen, wie und in welchen Indikationsgebieten mit der Traditionellen Chinesischen Medizin gearbeitet werden konnte. Noch weit mehr als in der Schulmedizin ist der Erfolg der TCM von der Erfahrung des Behandelnden abhängig. Anders als in der Schulmedizin soll nicht ein Krankheitssymptom, sondern der Patient ganzheitlich behandelt werden. Körper, Geist und Seele des Menschen werden als Einheit betrachtet. Ziel ist es, die Lebensenergie Qi zu stärken und die Fähigkeit zu fördern, Selbstheilungskräfte des Körpers wiederherzustellen.